Sonntag, 26. Oktober 2008

small, small, no problem in Freetown Part 2

Da ich in letzter Zeit mit kleinen technischen bzw. organisatorischen Problemen zu kämpfen habe, das W-LAN in meinem Zimmer funktioniert so gut wie gar nicht mehr, als ich das letzte mal ins Internet wollte, gab es den halben Abend kein Strom, naja und nach 10 Stunden Arbeit hat man dann manchmal auch einfach kein Bock mehr was geistreiches zu schreiben... Aber hier jetzt der zweite Teil meines Freetown Trips. Ich war stehengeblieben bei letzter Woche Mittwoch. Da ich mich in Freetown noch nicht auskannte, hatte ich beschlossen mit Anika, die in demselben Haus wie ich wohnte, mit zur Arbeit zu fahren um mir mal anzugucken wie das bei denen so ist. Also 6 Uhr aufstehen und an der Straße warten, das wir von einem der Mitarbeiter mit dem Auto mitgenommen werden. Eigentlich müssen die zwar erst um 8:30 Uhr anfangen, aber da ab 7 Uhr Rush-Hour ist und die einmal quer durch die Statt müssen, versuchen die halt vorher da durch zu kommen. Leider gab es nur an diesem Tag kleine Probleme mit dem Auto und somit haben wir eine Stunde an der Straße gewartet um dann doch im Verkehrschaos zu landen. Ca. eine Stunde später waren wir dann an der Sierra Leone Breweries Limited angekommen. Anika arbeitet genau wie Madeleine, eine weitere Deutsche, im Labor und Nils, auch Deutscher, arbeitet im Engineering Büro. Nachdem wir dann erstmal in Ruhe nen Kaffee getrunken hatten, ging es dann ins Labor. Und ich durfte dann dem Tast-test-Meeting beiwohnen. Da haben sich dann die Manager der Firma getroffen und über die Resultate der Labortests geredet und das Bier und das Brauwasser getestet. Eigentlich ne super Sache, morgens um 9 Uhr erstmal nen kühles Bier... nur leider war heute Morgen das Bier nicht gekühlte. Bevor ich mit Nils auf eine kleine Brauerreibesichtigung gegangen bin, wollte er noch eben seine Mails checken und ich bin noch mal eben runter vom Betriebsgelände und hab mir ne Schachtel Kippen gekauft. Ich weiß gar nicht ob ich das schon erwähnt habe, Zigaretten kosten zwischen 50 und 70 Cent die Schachtel :). Auf dem Weg dahin wurde ich mehrmals darauf hingewiesen, dass man mit Flip-Flops nicht auf dem Gelände herumlaufen darf, aber irgendwie ging das dann doch klar. Die Besichtigung war recht interessant, gerade die Abfüllanlage die 2006(???) neu Gebaut wurde war schon beeindruckend. Währe ich bis um 5 Uhr dageblieben hätte ich auch noch gratis Bier bekommen, denn für die Manager und IAESTE-Studenten gibt es in der hauseigenen Bar jeden Abend von 5 bis 7 Uhr freie Bewirtung. Da James gegen Mittag aber noch vorbeigekommen ist um ein paar Drinks für den IAESTE-Day zu besorgen, bin ich dann mit ihm wieder zum Office gefahren. Da die im Office noch irgendwas zu besprechen hatten, hab ich mich dann mit Ali abgesetzt und wir haben zu Fuß etwas die Stadt besichtigt. Eine Stadt voller Leben, voller Autos/Motorräder, Straßenhändlern, vielen Menschen und viel Lärm, richtig schön!!!! Nach einen kühlen Bier im Viktoria Park und dem Versuch eine Karte von Sierra Leone zu kaufen, 40000 Leons (ca.10 €) war mir dann doch zu viel, ging es dann wieder zurück zum Office, da noch einige Sachen für den Iaeste-Day erledigt werden mussten. Am Abend ging es dann erst nach China House, na Bar mit, dank Generator, kühlen Getränken, Musik und Licht. Was man in Freetown immer wieder feststellt, ne Taschenlampe ist schon ne feine Sache, denn ab 6:30 Uhr ist es dunkel überall dort wo es keinen Generator gibt... Gegen 22 Uhr wurden dann die ersten nach Hause gebracht und wir, MJ, Alli, Nils, Thomas und ich haben uns darauf vorbereitet in den Club (Paddys) zu gehen.

Paddys vom Hubschreiber (nicht von mir)

Dort angekommen mussten wir dank Nils keinen Eintritt bezahlen und haben uns bei ein paar kühlen Star Bier eine kleine Karaoke Show angeguckt. Paddys ist schon recht nett, direkt am Meer, mehrere Bars und später am Abend gab es dann auch noch Musik zum tanzen. Grundsätzlich ein gelungener Abend ich werde bestimmt nochmal wiederkommen!!! Gegen 4 Uhr war ich dann auch wieder zu Hause.
Donnerstag war dann Iaeste-Day. Wir sollten eigentlich um 9 Uhr abgeholt werden, was aber nicht ganz geklappt hat, da es Probleme mit dem Auto gab. Wir wurden dann gegen 10 Uhr abgeholt, und die ganzen anderen Gäste mussten dann eine Stunde auf uns warten. War nicht wirklich ganz so cool, da der Manager von der Brauerei und von der Firma die hier Coca-Cola herstellt da waren und noch einige andere wichtige Leute. Naja kann man aber auch nichts daran ändern... Dann gab es erstmal zwei Stunden mal mehr Mal weniger interessante Reden über Iaeste, von Studenten die im Ausland waren und natürlich auch von uns Studenten die jetzt in Sierra Leone sind. Nachdem es dann was zu essen gab und wir gefühlte Stunden darauf gewartet haben, dass das Auto wiederkommt haben wir uns auf zum Strand gemacht. Endlich Strand!!! wunderschön kaum Menschen, Palmen, Bier wird zum Handtuch serviert und weißer Sand so weit man gucken kann. Und dass alles direkt in der Stadt. Und wie mir gesagt wurde war das noch nicht wirklich einer der schönen Strände von Sierra Leone. Aber für mich war das schon perfekt!!! Nach ein wenig schwimmen (das Wasser ist lau warm) zwei kühle Bier hab ich mir noch zwei DVDs gekauft. Eine auf der angeblich 66 Filme mit Bruce Willis und eine mit 35 James Bond drauf, zusammen für ca. 5 €. Auf der Bruce Willis DVD sind zwar nur ca. 25 Filme drauf und bei der James Bond DVD hab ich mich verarschen lassen, denn es war keine CD drin, aber so schlecht ist es dann trotzdem nicht. Abends gab es dann noch ein kleines Dinner mit den ganzen wichtigen Persönlichkeiten und nach ein oder zwei, naja evtl. auch ein paar mehr Bier war es dann auch Zeit zum Schlafen.
Am Freitag bin ich mit MJ zum Fourah Bay College, der ältesten Universität in West Afrika gegangen. MJ musste sich einschreiben, und das ist dann nicht viel anderes als bei uns wenn man zum Prüfungsamt will, also anstehen und warten... Ich hab mich dann auf dem Campus umgesehen. War schon ziemlich interessant, ist halt sonne richtige Campus Uni und man kann dort glaub ich fast alles Studieren, ist vielleicht etwas Übertrieben, aber ist schon recht groß alles. Nur leider auch alles etwas heruntergekommen, z.B. die Bibliothek hat einen Wasserschaden in den zwei obersten Stockwerken, d.h. alles Bücher nass. Zum Mittagessen haben wir uns dann von einem der Professoren, den MJ kannte, einladen lassen. MJ hat mir dann auch noch die Studentenunterkünfte gezeigt, im Moment Wohnt da aber keine, weil die Studenten die während der Wahl auseinandergenommen haben. Der Grund dafür war, zwei Politische Lager die sich irgendwie bekriegt haben. So richtig konnte MJ mir das aber auch nicht begreiflich machen. Eigentlich schade den so schlecht sahen die Unterkünfte gar nicht aus, jeder Student ein kleines Zimmer für sich, passte halt so gerade nen Bett und nen Schreibtisch rein, aber das coole war, jeder hatte seinen eigenen Balkon mit schönen Blick über Freetown. Achja, da wir an diesem Tag kein Auto hatten, haben wir uns die ganze Zeit mit öffentlichen Verkehrsmitteln fortbewegt, was zwar nicht immer ganz komfortabel ist, aber auf jedenfalls ein kleines Abenteuer für sich ist. Es gibt keine Buslinien oder sowas, sonder es gibt entweder Poda-Podas oder Taxen. Kostet dasselbe, eine Fahrt 1000 Leons (25 Cent) und entweder die schreien rum wo sie hinfahren oder mein schreit die selber an und wartet auf die Antwort. Am Nachmittag ging es dann erstmal wieder an den Strand, ich will euch ja in Deutschland nicht neidisch machen, aber 25-30°C, Sonne, weißer Sand, Meer und nen kühles Bier sind schon schön :).

Aberdeen mit Anika, Nils und meinesgleichen

Gegen Abend haben wir uns dann wieder auf die Socken gemacht um nen Kumpel von MJ zu besuchen, um später mit ihm zum China House zu gehen um zu feiern. Nen Alli-Burger (Brot mit Majo und Fleisch an der Straße gegrillte mit Zwiebeln), 2 Poda-Podas, und nem Gewitter später, haben wir dann noch ein paar Leute aufgelesen und nen Auto angeschoben und uns auf den Weg in irgendeine Bar gemacht. Der Kumpel von MJ handelt mit Schrot und scheint damit ganz gut Geld zu machen, auf jeden Fall war er ab jetzt unser Sponsor für Bier. Wir haben dann auf dem Weg zu China House noch Nils aufgesammelt und es uns dann dort gemütlich gemacht. Im China House gab es dann richtig gute Live-Musik (son bisschen Reggea und einheimische Musik). Nach reichlich Alkoholkonsum, netten Unterhaltungen und eine wenig Tanzen war es dann auch Zeit das Bett aufzusuchen, denn am nächsten Tag wartete auf mich noch die anstrengende Reise zurück nach Sierra Rutil. Ich muss unbedingt noch öfter nach Freetown, denn das ist auf jeden Fall mehr los!!!!
Sonntag wurde dann noch ein kleiner Abschied gefeiert und seid Montag bin ich wieder mehr oder weniger hart am Arbeiten. Leider warten wir im Moment auf Container und somit ist im Moment nicht ganz so viel zu tun. Aber wenn die da sind, wird evtl. bis 22 Uhr Abends gearbeitet, mal gucken ob ich mir das antu... Samstag war dann noch ein Fußballspiel von Kentz (der Firma mit der ich im Moment arbeite) gegen eine Mannschaft von hier. Eigentlich sollte ich auch mitspielen, aber da ich etwas spät war, was nicht meine Schuld war, habe ich mich als Zuschauer begnügt. Unter 200 Afrikaner war ich der einzige Weiße und somit für die Kinder eine große Attraktion. Hat großen Spaß gemacht, nur dass das Spiel leider nicht ordentlich geändert hat da es in den letzten Minuten einen großen Tumult gab. Warum weiß ich immer noch nicht so richtig, aber zum Ende hin haben sich dann alle wieder verstanden und es wurde noch bei Palm Wine und Bier etwas gefeiert. Nach dem Abendessen ging es dann noch auf eine kleine Kneipentour, die wie immer bei Menks endete und es wurde noch etwas gefeiert. Der Sonntag war wie immer eher zu ruhig, aber auch mal ganz angenehm. Ich hoffe das nächste Woche der Trip nach Tiwai Island klappt!!! dann sehe ich auch die anderen Studenten mal wieder...

Montag, 20. Oktober 2008

small, small, no problem in Freetown Part 1

Eigentlich sollte an dieser Stelle ja ein Bericht zu meinem Trip nach Bo und Tiwaii Island kommen, aber wie das so ist, fand der Trip leider nicht statt... Als ich am Donnerstag Abend nach Hause gekommen war und meine Arbeitsklamotten schon in den Wäschekorb geschmissen hatte, habe ich noch einmal meine Mails gechecked und da stand dann, dass der Trip nicht stattfinden wird... aber evtl. am 1. November, ich will es hoffen!!!! In der selben Mail stand aber auch eine Einladung zum IAESTE Day (www.iaesteday.com) am 16. Oktober in Freetown. Aber dazu kommen wir dann später...
Am Freitag bin ich dann etwas enttäuscht zur Arbeit (denn ich hatte ja eigentlich frei) und war auch noch etwas müde, da ich am Abend vorher noch den Abschied von zwei ehemaligen Mitarbeitern gefeiert hatte. Auf Arbeit wurde ich dann von allen möglichen gefragt, was ich denn da wolle... wüste ich aber auch nicht so wirklich, aber so richtig viel alternativen zum arbeiten gibt es hier dann auch nicht und so schlecht ist die Arbeit auch nicht...
Am Samstag war ich mit einigen hier aus dem Camp zum malaysischen Camp um den Docktor zu Besuchen, nein keine Sorgen keiner von uns war Krank. Wir sind hauptsächlich wegen der Gesellschaft, dem Essen und natürlich den Drinks gekommen. Mal abgesehen davon, dass ich am Sonntag leichte Magenprobleme hatte, kann man malaysisches Essen nur empfehlen. Am Sonntag hatten wir eigentlich vor zu irgendeinem Strand zu fahren, aber da Biju(unser Mann mit Auto) auch Magenprobleme hatte, war der Sonntag wie immer etwas zu ruhig...
Am Montag hab ich mich dann aufgemacht, meinen Transport nach Freetown zu organisierten, meine Planung war, am Mittwoch hin und am Sonntag wieder zurück. Aber es gab nur die Möglichkeit am Dienstag hin und am Samstag wieder zurück zu fahren... Das hieß dann für mich, den Tag zu ende arbeiten und dann Sachen packen und am nächsten Tag auf nach Freetown. Da ich den Weg ja schon einmal in umgekehrter Richtung gemacht hatte wusste ich ja was auf mich zukommt... Und man mag es kaum glauben, in den fünf Wochen die ich jetzt hier bin wurde ein neues Stück Straße geteert!!!! Aber gerade das erste Stück ist immer noch ziemlich abenteuerlich. Unterwegs noch ein kleiner Zwischenstopp in einem Dorf auf der Hälfte der Strecke. Bevor man aus seinem Auto ausgestiegen ist, sind alle möglichen Straßenhändler und Bettler schon um einen versammelt und wollen ihre Waren an den Mann/Frau bringen. Nachdem der erste Trubel sich wieder aufgelöst hat, hab ich mich erstmal aufgemacht und mein Handyguthaben um ca. 2 € aufgeladen und mir für 15 Cent fünf Bananen gekauft. So konnte es dann auch weiter auf die Reise gehen.
zeigt noch nicht wirklich gut den Verkehr in Freetown
Ankunft in Freetown, der Verkehr wird dichter... und enger... und noch voller... Vorfahrtregeln scheint es keine zu geben, man versucht sich halt dazwischen zu drängeln. Und da es in Freetown nicht so wirklich überall Bürgersteige gibt laufen auch die Menschen auf der Straße und überall wo noch etwas Platz übrig ist, sind mindestens zwei Motorräder unterwegs. So oder so ähnlich kann man sich des dort vorstellen, also versucht man mit möglichst viel hupen und noch mehr drängeln voranzukommen, bringt aber auch nicht sehr viel. Nach und nach wurden dann alle aus dem Auto irgendwo abgeladen und nachdem ich dann mit Mr. James telefoniert hatte wurde auch ich zu seinem Office gebracht. Nachdem man mich Begrüßt hatte, wurde dann noch weiter der IAESTE Day geplant. Da die in Freetown zum Glück kein Mende sprechen(von dem ich immer noch gar nichts verstehen) sonder Krio, was dem Englischen wenigstens in einigen Worten gleicht, wusste ich immerhin das es irgendwie um das Essen für den IAESTE Day ging. Nachdem wir dann noch irgendwo waren um irgendwas mit dem Essen zu planen, sind wir dann zu Mr. James nach Hause gefahren und ich hab erstmal was zu essen bekommen. Es gab das gleiche wie beim letzten Mal, Nudeln mit einen ganzen Fisch, was wie ich später erfahren haben James Leibspeise zu sein scheint. Zu erwähnen soll noch sein, dass James Haus abseits der geteerten Straßen(evtl. war die früher mal geteert) liegt und ich glaube kein Europäer würde mit seinem Auto da freiwillig vorfahren, aber mit ein bisschen aufsetzten und geschäpper geht auch das... Zwischenzeitlich hatte ich einigemale mit Nils, einem anderen Deutschen IAESTE-Student telefoniert und mit ihm abgemacht das man sich später in der Kneipe trifft, bzw. erst trifft und dann gemeinsam zur Kneipe fährt. Da es so langsamt 6:30 Uhr wurde(was der Zeitpunkt war an dem ich mich mit den anderen treffen wollte), versuchte ich mal ein wenig Stress zu machen. Wir haben uns dann auf den Weg zu meiner Unterkunft gemacht, dass Problem war, es war keiner da der mir den Schlüssel zu meinem Zimmer geben konnte... Nach einigen Telefonaten hat sich Anika eine andere IAESTE-Studentin auch aus Deutschland auf den Weg zu der Wohnung gemacht in der wir waren, denn sie wohnt dort auch und ich hab meine Sachen dann bei ihr ins Zimmer geschmissen und wir haben uns auf den Weg gemacht, da die anderen ja immer noch gewartet haben... Auf ins Taxi, 1,20 € später waren wir dann auch an der Bar angekommen. Eine kleine Anmerkung zu den Taxen hier, es gibt hier soweit ich das verstanden habe, nicht so wirklich Taxen in unserem Sinne, sonder vielmehr eine Art von Sammel-Taxen, die eine bestimmte Route abfahren und an jeder Stelle Leute aufnehmen und wieder absetzten, Kostenpunkt 25 Cent. Aber für Geld geht das natürlich auch anders... Die Bar war, wie mir angekündigt wurde, nicht wirklich afrikanischer Standart sonder eher Luxus. Hier bekommt man das teuerste Bier der Stadt und das gezapft!!!!! Kostenpunkt 0.3 l 1,20 €, aber das Essen soll dann auch europäische Preise haben... Mit Generator gab es dann natürlich auch Licht, TV und Musik. Später kam dann auch noch James und sein Fahrer und Businessman Alli dazu und somit hatten wir auch einen Lift nach Hause.
...
Da es jetzt schon wieder spät genug ist(der Wecker geht morgen wieder um 5:30 Uhr!!!!!) und ich noch einige Sachen zu erledigen habe, weiteres über eine tolle Stadt mit viel Leben, netten Leuten, der ältesten Uni Westafrikas und natürlich weiteren Kneipen/Clubs in den nächsten Tagen...

PS. jetzt schon zu bewundern gibt es ein paar Fotos, die in den nächsten Tagen dann auch Titel bekommen...

Sonntag, 5. Oktober 2008

Mein Gruß gilt heute allen die zu viel Arbeiten...

So es wird ja auch mal wieder Zeit das ich einen Artikel schreibe, aber irgendwie bin ich da die letzten Wochen nicht zu gekommen. Er werde dieses Mal nicht jeden Tag einzeln beschreiben, da sich doch so langsam sowas wie Alltag einstellt. Aber ein paar interessante Dinge sind durchaus vorgefallen in den letzten 2 Wochen...
Ich werde Versuchen trotzedem chronologisch zu bleiben, allso fangen wir an. Wie ich ja schon vor zwei Wochen berichtet habe, bin ich vorletzten Montag in einer neuen Abteilung angefangen. Ich habe dort mit einer südafrikanischen Firma Namens Iritron zusammen gearbeitet. Südafrikanische Firma heißt natürlich auch südafrikanische Arbeiter und die sprechen dann natürlich kein Englisch sondern Afrikaans oder Zulu, können alle aber auch gut Englisch... wenn man will kann man sich allso gut verständigen. Die sind mit einen Trup von mal sagen 10 Leuten, Werkzeugen und Container voller Material hier angerückt und haben sich dann hier noch ca. 10 lokale ungelernte Helfer geholt. Die Arbeit war am Anfang so wie man sich die Arbeit von Elektrikern vorstellt, das heißt Kabel von A nach B verlegen (nur, dass die die hier in so was ähnlichen wie Heizungsrohren verlegen, ist halt nen Industriebetrieb macht das verlegen aber nicht unbedingt einfacher), Schaltschränke anschließen, Lampen anklemmen und all son Zeug. Ich konnte endlich mal richtig mitarbeiten und so ging die Zeit dann auch einigermaßen schnell um. Das einzige was etwas gestört hat war, dass die noch länger Arbeiten, das hieß dann für mich 6 Uhr beim Frühstück sein, halb sieben los zur Arbeit, kurz zur Mittagspausen zurück und sonst bis um 6 Uhr auf Arbeit bleiben, Abend dann evtl. noch nen Bier trinken was essen, schlafen und dann wieder von vorne... Hab aber mit ganz netten Leuten gearbeitet und auf jeden Fall viel gelernt... Am Wochenende war dann eher ruhig.
In der zweiten Woche bin ich dann von den Elektrikern zu den "Boiler Makern" gewechselt, das bedeutete dann flecksen, schweißen, bohren und schleifen für mich. Gut für mich, da ich vorher noch nicht wirklich viel mit Metall gearbeitet habe...
Aber kommen wir zu letzten Dienstag, morgens ganz normal zur Arbeit und bis zum Mittag war auch alles wie immer. Als wir dann von Mittagessen zurück waren, saß ich noch im Bürocontainer und war am lesen während drei der Arbeiter (die einzigen drei Weißen die mehr oder weniger die Chefs, naja so ähnlich waren) sich in Afrikaans unterhalten haben. Ist dem Flämischen wie mir gesagt wurde sehr ähnlich, ich verstehe aber kein Wort. Als es dann wieder Zeit wurde zu Arbeiten, meinte einer der Arbeiter zu mir, "Hey Micha, los komm raus." oder so. Ich dachte es würde jetzt weiter gehen, aber nichts da. Der erzählte mir dann, dass die gerade eine eMail von ihrem Boss bekommen hatten und jetzt alle ihre Sachen zusammenpacken und so bald wie möglich nach Hause fahren... Ich dachte der wollte mich verarschen, aber anscheinend hatten die wohl kein Geld mehr bzw. irgendeine Rechnung wurde von Sierra Rutile nicht bezahlt. Die haben dann wirklich alle ihre Sachen geholt und in ihre Container gepackt. Natürlich konnten die dann nicht direkt zum Flughafen und nach Hause, aber gearbeitet wurde für die ab dem Tag nicht mehr. Für mich bedeutete das natürlich, dass ich wieder eine neue Abteilung gebrauchte. Ich bin dann zu Walter (meinem Boss) gegangen und der hat mich dann zum neuen "Power House" gebracht. Ja nach dem das alte "Power House" mind. 40 Jahre alt ist wird es auch mal wieder Zeit für ein neues. Dort arbeite ich jetzt mit einer weiteren südafrikanischen Firma namens Kentz. Die arbeiten Abend noch eine halbe Stunde länger, machen weniger Mittagspause, arbeiten Samstag den ganzen Tag und arbeiten sogar Sonntags(wo ich mich dann aber geweigert habe mitzukommen, da ich eh quasi kein Geld bekomme und Überstunden so weit ich weiß eh nicht bezahlt bekomme). Dort werden jetzt vier schwehröl Generatoren, mit ich meine jeweils 4 MW, gebaut. Eigentlich wollten die bis ende November fertig sein und ich würde noch sehen wie die das erste Mal gestartet werden, das wäre cool.
Am Mittwoch war ich dann noch auf einer riesigen Party, irgendwo ka wo war da ein Platz hab im Jungel mit nem kleinen Generator na Anlage und nen bisschen Licht. Dort wahren dann bestimmt 200-500 Leute (kann man irgendwie schlecht abschätzen), alle hatten Spaß, alle waren am tanzen, es war einfach eine super Stimmung. So hab ich mir ne Party in Afrika vorgestellt. Wir sind dann gegen 12 Uhr wieder auf den Heimweg aufgebrochen, noch einer kurzer Abstecher zu einen weiteren Bar (Menks). Ich hatten den Eindruck, das an dem Abend ALKOHOL im Spiel war, ich war auf jeden Fall nicht mehr ganz so Fit und vor allem der nächste Morgen war dann doch etwas anstrengend. Während der Arbeit am nächsten Tag hatte mich dann noch einer angerufen, der noch einen anderen Deutschen kannte. Alles etwas kompliziert zu erklären, aber wie sich herausgestellt hatte arbeitete der andere deutsche bei PW(der Bauxit Firma hier) ist aber am Freitag wieder nach Hause gefahren. Allso musste ich mich am Donnerstag ja noch mal kurz mit dem treffen. Was aber ohne eigenes Auto gar nicht so einfach war, denn das Camp der anderen Firma ist eine ganze Ecke weg. Allso jeden bei uns im Camp gefragt wie man das hinbekommen kann. Eigentlich gibt es hier so Motorradtaxis, aber die waren doch ziemlich teuer bzw. irgendwie ließ sich nicht so richtig eins auftreiben. Naja letztendlich hat sich Biju (der Campmanager von hier) bereiterklärt mich dort hinzubringen. Er fragte mich noch ob ich den ne Möglichkeit hatte zurückzukommen, hatte ich natürlich nicht aber ich dachte mir das bekomme ich dann schon irgendwie hin... Auf in die Bar von deren Camp, dort gab es dann neben dem einen Deutschen, noch 5 Iren und den ganzen Abend Freibier (da der Deutsche, man kann es kaum Glauben von seiner Firma die kompletten Spesen inlc. Alkohol und Zigaretten bezahlt bekommt). Es war mal wieder ganz nett nen bisschen Deutsch zu sprechen, mein Englisch ist zwar mittlerweile durchaus besser geworden, aber in Deutsch kann man sich dann doch noch besser verständigen, obwohl man sich nach ein paar Bier auch perfekt mit Iren unterhalten kann(auch ohne alles zu verstehen). Als ich dann so langsam beschlossen hatte wieder nach Hause zu wollen, stellte sich herraus, dass das doch nicht ganz so einfach ist. Ich hatte dann schon fast damit abgeschlossen die Nacht auf dem Sofa zu verbringen und am nächsten Morgen direkt zur Arbeit zu gehen, als der Deutsche und einer der Iren doch noch beschlossen nach Menks zu fahren. Für mich eine super Sache, konnte dann da noch ein Bier trinken und hab ich dann mit einen Motorradtaxi nach Hause bringen lassen.
Das Wochenende war eigentlich ziemlich ruhig, am Freitag bin ich gegen 9 Uhr ins Bett gegangen, da ich ja die letzten beiden Tage schon unterwegs war. Am Samstag war ja erstmal wieder 12 Stunden Arbeiten auf den Plan und abends war ich dann noch in drei verschiedenen Bars und den Sonntag hab ich dann so richtig genossen und bis 12 Uhr geschlafen. Eigentlich wollte ich heute noch zu irgendeinem See mit Strand fahren, aber irgendwie scheint meine Sonntagsplanung nie so wirklich zu funktionieren...
Insgesamt gewöhn ich mich so langsam an die Arbeit und es man bekommt etwas Routine, ich fühle mich so langsam ein wenig Heimisch...hab sogar mein Zimmer schon etwas eingerichtet

Nächste Woche mach ich evtl. einen Trip mit den anderen IAESTE-Studenten zu einer Insel. Bin ich echt mal gespannt drauf, mal ein paar andere Leute zu sehen, aber vor allen Dingen endlich mal hier raus zu kommen!!!